Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder unter der Schwangerschaft oder während der Geburt sterben. Sie werden "Sternenkinder" genannt und inzwischen hat sich viel getan, um diesen Kindern und vor allem ihren Eltern und Geschwistern einen guten Abschied zu ermöglichen. Zweimal im Jahr werden die Sternenkinder aus dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in einer feierlichen Zeremonie verabschiedet und beigesetzt. Die Künstlerin Nora Mona Bach gestaltet dafür die kleinen Särge.

Seit 2009 arbeite ich im Ehrenamt für das Hospiz am St. Elisabeth-Krankenhaus Halle. Der Zufall wollte es so, dass ich in diesem Jahr zum ersten Mal das Särglein für die Bestattung der Sternenkinder gemeinsam mit meiner Tochter Lorna gestaltet habe. Ihre Idee, Schneeglöckchen zu malen, weil sie so stark sind und schön und zerbrechlich und fein und verwunderlich und leicht, fand ich sehr plausibel. Wenn man sie von Weitem sieht, sagt Lorna, sehen sie manchmal aus wie Schnee. Als könnten sie sich verwandeln. Auch die Beobachtung, dass sie immer wieder zu sehen sind und uns begleiten, empfand ich als freundliche Nuance.

So werden viele Familien von ihren Sternenkindern begleitet. Und von der Liebe.

Die Schneeglöckchenköpfchen, die Lorni gemalt hat, werden in ihrer Abstraktion von Zeit zu Zeit zu Vögelchen.

...

Über diese Schwangerschaften wird in unserer Gesellschaft selten gesprochen. Verlust ist anscheinend ein heikles Thema - obwohl jeder von uns davon betroffen ist.

Das Wesentliche ist das Zusammenspiel aller, die sich des Verlustes eines Sternenkindleins annehmen - in welcher Form auch immer. In diesem Särglein werden diesen März die Sternenkinder aus dem St.Elisabeth-Krankenhaus beigesetzt. Es handelt sich dabei um Kinder, die während der Schwangerschaft gestorben sind. Die Kinder finden auf einem Grabfeld auf dem Südfriedhof ihre letzte Ruhe.
Die Familien werden dazu eingeladen und von den Seelsorgern und Seelsorgerinnen des Krankenhauses begleitet. @ekbk_halle

Alles Liebe.